Landschaftsgeschichte
Während der letzten Eiszeit war die Region eine
baumlose Kältesteppe mit nur spärlichem
Bewuchs. Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor
etwa 11.500 Jahren erwärmte sich das Klima
nach und nach, sodass sich zunächst
kälteliebende Pflanzen ausbreiteten. Diese
Pflanzen fanden zunächst kaum Boden vor,
denn in der eiszeitlichen Kältesteppe gab es
kaum welchen. Zunächst wurde die Steppe von
kleinen Bäumen und Büschen bewachsen, vor
allem Birken, Sanddorn und Wachholder kamen
vor. Vor etwa 8.000 bis 7.000 Jahren hat sich
ein dichter Mischwald gebildet, erste Kiefern
wuchsen. Das Klima erwärmte sich weiter und
schon bald war die Region von einem dichten,
fast undurchdringlichen Wald bewachsen.
Vor etwa 6.000 Jahren kamen erste Jäger und
Sammler in die Heideregion. Sesshaft wurden
die ersten Menschen jedoch erst am Übergang
von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit.
Damals begannen sie, den Wald zu roden und
Ackerbau zu betreiben. Es entstanden erste
kleine, offene Landstriche, in denen das
Heidekraut wuchs, die zaghaften Anfänge der
heutigen Heidelandschaft. In den kommenden
Jahrtausenden wurden die Siedlungen immer
wieder verlagert, um neue Flächen zu roden,
wenn genutzte Ackerflächen ausgelaugt waren.
Bis ins Hochmittelalter gab es in der
Heideregion praktisch keine festen Siedlungen.
Durch diese Wirtschaftsweise waren bereits
damals große Teile des einst dichten Waldes
irgendwann gerodet worden, jedoch hatte sich
der Wald größtenteils erholen können.
Erst während des Mittelalters, als die
Bevölkerung in der Heideregion deutlich
zunahm und sich damit der Flächenverbrauch
steigerte, veränderte sich das Landschaftsbild
dramatisch. Immer größere Flächen wurden
gerodet und als Ackerland genutzt. Nachdem
die Böden der Felder ausgelaugt waren, begann
man mit der Viehzucht oder dem Plaggen. Die
sich immer schneller ausdehnenden
Heideflächen wurden zu Weideflächen oder
durch Plaggen bearbeitet, sodass der Wald
diese Flächen nicht zurückeroberte.
Dadurch entstand nach und nach die
Heidelandschaft, wie wir sie heute kennen. Im
18. Jahrhundert erreichte die Heidelandschaft
ihre größte Ausdehnung, riesige Flächen waren
damals völlig baumlos. Inzwischen wurden
weite Teile der Heideregion wiederaufgeforstet,
heute ist nur noch ein kleiner Teil als
Heidelandschaft erhalten.