Böden der Region

Die Böden der Lüneburger Heide sind naturgemäß eher wenig fruchtbar und können durch den hohen Sandgehalt kaum Wasser speichern. Zusätzlich wurden die Böden durch den mittelalterlichen Raubbau an der Natur nachhaltig geschädigt. Außerhalb der Heideflächen und den Naturschutzgebieten erfolgt die moderne Landwirtschaft nur durch intensive Bewässerung und den Einsatz von Pestiziden und Dünger. Aus den Dünensanden entstanden in der Heide zwei verschiedene Bodenarten: Bereiche, die sich weitestgehend ungestört entwickeln konnten, werden durch den Bodentyp Podsol charakterisiert. Aus Böden, die durch Plaggen bearbeitet wurden, entwickelte sich der sogenannte Plaggenesch, ein nur in Nordwestdeutschland vorkommender Bodentyp. Ein Podsol bildet sich aus reinem Sand und ist daher nährstoffarm. In Sand gibt es weder Kalk noch Tonminerale, die für die Fruchtbarkeit eines Bodens bedeutend sind. Abgestorbenes Pflanzenmaterial verrottet in der Heide zudem sehr schlecht, denn Wasser versickert schnell im Boden, sodass es kaum Bodenleben wie Bakterienkulturen und andere Zersetzer des organischen Materials gibt. Das Fehlen vieler Bodentiere verhindert zudem die Durchlüftung des Bodens mit Sauerstoff. Die wenigen Nährstoffe, die sich bilden, werden durch Regen in tiefere Bodenschichten verlagert und stehen damit den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Diesen Vorgang nennt man in der Fachsprache Auswaschen. Diese ausgewaschenen Nährstoffe lagern sich in den tieferen Bodenschichten an. Dort bildet sich dann manchmal sogenannter Ortstein. Dies ist ein durch Eisen und andere metallische Verbindungen stark verfestigter Boden, der teils sogar wasserundurchlässig wird – es kommt zu Staunässe. Plaggenesch ist ein Boden, der sich durch das Plaggen seit dem Mittelalter entwickelt hat. Dieser Boden ist meist 50-70 cm mächtig und liegt auf dem Podsol Boden auf. Diese Böden sind durch die in den Boden eingearbeiteten Heidesoden reich an Humus und vielen Feinstoffen, die sich in dem sandigen Boden absetzten. Weiterhin sind Küchenabfälle und Asche, Mist und andere menschliche Abfallprodukte auch Jahrhunderte später noch nachweisbar.
an manchen Stellen hat man mitten auf dem Weg einen wunderbaren Einblick, wie sandig der Boden hier ist
sandig-steiniger Boden in der Lüneburger Heide