Sögestraße
Das am Anfang der Straße stehende Denkmal
aus dem Jahr 1974 zeigt einen Schweinehirten
mit seiner Herde. Dieses Denkmal erinnert an
die Herkunft des Straßennamens: im Mittelalter
war die Sögestraße eine der Hauptstraßen in
Bremen und wurde 1306 als Soghestrat
erwähnt. Das Wort „Söge“ kommt aus dem
Plattdeutschen und bedeutet Sau, denn hier
standen im Mittelalter die Ställe der Schweine,
welche auf die Bürgerweide (Areal um den
heutigen Hauptbahnhof) getrieben wurden.
Im Mittelalter war es üblich, dass die Ställe der
Tiere in der Nähe der Wohnhäuser lagen.
Natürlich mussten sie auch innerhalb der
Stadtmauer Platz finden, denn damals war Vieh
ein Wertgegenstand. Es wäre fatal gewesen,
wenn das Vieh gestohlen worden wäre.
Damals sah es hier auch noch ganz anders aus:
die Straßen der Stadt waren selten gepflastert,
sondern glichen eher Schlammwegen. Hier und
da lagen Bohlen aus, um Pfützen zu
überqueren. Die Hinterlassenschaften der Tiere
wurden einfach liegen gelassen und vom
nächsten Regen weggespült. Dies ist einer der
Gründe, weshalb es in den mittelalterlichen
Städten immer wieder zum Ausbruch schwerer
Krankheiten kam. Die Hygiene war bis vor
wenigen 100 Jahren auch in Deutschland
mangelhaft, meist weil es die Menschen nicht
besser wussten und auch nicht wirklich etwas
an ihren Lebensumständen ändern konnten.