An dem Gewerbehaus findet man links und
rechts neben dem Eingang eine Kuriosität. Dort
sind kleine „Schürzen“ aus Sandstein
angebracht. Schon damals sollten diese
„Schürzen“ verhindern, dass sich die Bürger an
dieser Stelle erleichtern, also gegen die
Hauswand pinkeln.
Gewerbehaus
Das wichtigste Bauwerk am heutigen
Ansgariikirchhof ist das Bremer Gewerbehaus.
Es wurde im Jahr 1621 im Stil der
Weserrenaissance von der Tuchmachergilde
erbaut. Die Tuchmachergilde waren
hochspezialisierte Weber, die seit dem
Mittelalter feine Stoffe (sogenannte Tuche)
herstellten. Die Stoffe bestanden meist aus
sehr fein gesponnener Wolle. Es kamen aber
auch Flachs oder Hanf zum Einsatz. Seide,
heute ein alltäglicher Stoff, wurde damals noch
aus Fernost eingeführt. Daher war es sehr
teuer und wurden nur selten verarbeitet.
Das Gebäude diente neben Amtsgeschäften
auch für private Veranstaltungen und Feste der
Gilde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das
Gebäude fast vollständig zerstört und danach
anhand alter Pläne wiedererrichtet.