St. Martini-Kirche
Die St. Martini-Kirche war jahrhundertelang die
Kirche der Bremer Kaufleute und Seefahrer. Sie
lag direkt am Bremer Hafen, der Schlachte
(vgl. Station 15), auf dem sogenannten
Martenswerder. Dieses war bis ins 19.
Jahrhundert eine Insel, die durch den
Weserarm der Balge (vgl. Station 2) von der
Innenstadt getrennt wurde.
Die Kirche wurde erstmals 1230 erwähnt –
wahrscheinlich bestand sie bereits im 12.
Jahrhundert. Im frühen 13. Jahrhundert wuchs
Bremen durch den Handel rasch an, sodass die
wachsende Stadt neue Kirchen benötigte.
Damals waren Kirchen sehr wichtig für die
Bürger der Stadt und standen oft im Zentrum
des gesellschaftlichen Lebens (vgl. Station 8).
Die Lage von St. Martini war durchaus mit
Bedacht gewählt, denn so konnten die
Kaufleute und Fischer abends die Kirche
besuchen, auch wenn die Stadttore bereits
geschlossen waren.
Aufgrund ihrer Lage direkt an der Weser wurde
die Kirche immer wieder durch Hochwasser
bedroht und oft auch überflutet. Bis heute
findet man in der Kirche Hochwassermarken
vergangener Überflutungen. Ein alter
plattdeutscher Reim greift genau dieses Thema
auf: Sunt Marten – wo de Wind döer weit; wo’t
Water döer geiht (Sankt Martin – wo der Wind
durch weht; wo das Wasser durch geht).