Domshof
Der Domshof ist stadtgeschichtlich betrachtet
einer der seltsamsten Plätze Bremens. Bis
heute weiß niemand so richtig, wer den Platz
angelegt hat und wie man den Platz seit der
Stadtgründung genutzt hat. Vereinzelt wurden
hier Ritter-Turniere ausgetragen. Bebaut war
der Platz jedoch nie, auch als Markt wurde er
nie genutzt.
Seit dem 10. Jahrhundert bis ins Jahr 1803
gehörte der Platz mehrheitlich nicht der Stadt
Bremen, sondern zunächst dem Bremer Bistum
und dann der schwedischen Krone. Einigen
Quellen zufolge verlief im Mittelalter quer über
den Platz eine Steinmauer, die den Dombezirk
von der Stadt Bremen abtrennte. Diese Mauer
soll 1043 auf Wunsch des damaligen Bischofs
Adalbert von Bremen (*um 1000, †1072)
abgerissen worden sein. Seitdem gibt es kaum
Quellen zur Platznutzung – vielleicht wollte der
Bischof mit dem großen, freien Platz seine
Macht und die Bedeutung des Doms zeigen. In
den mittelalterlichen Städten war Platz immer
ein großes Problem und damit eines der
wertvollsten Dinge überhaupt. Denn war einmal
die mittelalterliche Stadtmauer errichtet,
konnte man es sich aufgrund der sehr hohen
Baukosten kaum leisten, die Mauer zu
erweitern. Also musste man mit dem wenigen
Platz zurechtkommen. Daher waren die
mittelalterlichen Städte meist sehr eng bebaut
und jeder letzte Meter wurde genutzt, um
beispielsweise noch ein letztes, verwinkeltes
Haus zu errichten und damit noch etwas
Wohnraum zu schaffen.
Heute wird der Domshof von gründerzeitlichen
Bauten und Nachkriegsarchitektur der letzten
etwa 130 Jahre geprägt. Der Platz, wo seit den
1960er Jahren Grünmarkt stattfand, ist nun
quasi der „Marktplatz“. Hier gibt es einiges zu
entdecken...