Das Schnoor-Viertel
Das Bremer Schnoor-Viertel ist das älteste noch
erhaltene Stadtviertel in Bremen. Es hat sich
seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Man
bekommt eine grobe Vorstellung davon, wie
Städte im Mittelalter ausgesehen haben.
Die Gassen sind eng und verwinkelt, die Häuser
dicht an dicht gedrängt. Die Größe und Form
der Gebäude sind perfekt an den vorhandenen
Platz angepasst, was dazu führt, dass die
Grundrisse der Häuser teils sehr interessant
geschnitten sind. Mittelalterliche Städte waren
von Stadtmauern umgeben. Diese schützten
die Bewohner der Stadt, führten jedoch auch zu
einem gewissen Platzproblem innerhalb der
Stadt. Der Bau einer Stadtmauer war zu
damaliger Zeit sehr aufwändig und teuer, daher
blieb die Größe der Stadt meist über
Jahrhunderte bestehen.
Ursprünglich floss durch das Viertel ein kleiner
Nebenarm der Weser, die Klosterbalge. Sie
wurde jahrhundertelang zur Wasserversorgung
und als Abwasserkanal genutzt. Zunächst floss
sie oberirdisch durch den Schnoor, später
wurden Häuser über den Fluss gebaut. Im 19.
Jahrhundert wurde die Balge dann unterirdisch
verrohrt.
Das Wort Schnoor kommt aus dem
Plattdeutschen und bedeutet Schnur. Im
Schnoorviertel wurden Taue und Schnüre für
die Schifffahrt hergestellt. Die Nähe zur Weser
war dafür ideal. Hier wohnten Fischer und
Schiffsbauer.