Alte Packhäuser
Nach dem Bau des Hafens gab es
jahrzehntelang nur wenig Infrastruktur rund
um das neue Hafenbecken. Es wollte keine
wirkliche Siedlung entstehen, denn die hier
angelandeten Waren wurden meist
weitertransportiert, beispielsweise nach
Bremen. Dies geschah entweder auf dem
Landweg oder mit kleineren Schiffen.
Daher wohnten am neuen Hafen nur wenige
Menschen – zunächst muss das Havenhaus
(vgl. Station 1) und die schon vor der
Hafengründung erwähnte Gastschenke mit ein
paar weiteren Bauernhäusern recht verloren
am neuen Hafenbecken gestanden haben.
Erst im Laufe der Zeit entstanden rund um den
Hafen erste Lagerhäuser und damit
Arbeitsplätze, sodass Vegesack sich nach und
nach vergrößerte. Rund um die „Alte
Hafenstraße“ sind mehrere alte Lagerhäuser
aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Sie
geben dem kleinen Stadtviertel ein ganz
eigenes Aussehen und lassen erahnen, wie das
frühe Vegesack einst ausgesehen hat. Es
werden geschäftige Zeiten gewesen sein, als
durch die engen Gassen Karren mit Waren
gezogen wurden.
Das heute als Museum genutzte „Alte
Packhaus“ wurde ursprünglich um 1750 als
Wohnhaus errichtet und etwa 100 Jahre später
zu einem Lagerhaus (Packhaus) umgebaut.
Um 1920 entstand hier eine Firma, die
Wellpappe herstellte. Diese Erfindung sollte die
alten Holzkisten nach und nach ablösen. Der
Name der Firma war treffenderweise „Kistentod
AG“. Bis heute wird das Gebäude daher auch
als KITO („KIstenTOd“) bezeichnet.
Heute befindet sich in dem Gebäude das
Overbeck-Museum. Es zeigt Werke des
Worpsweder Malerpaares Fritz Overbeck
(*1869, †1909) und Hermine Overbeck-Rohte
(*1869, †1937). Das Museum wurde 1990 von
der Enkelin des Paares, Gertrud Overbeck
(*1933, †2019), gegründet und von ihr
jahrelang geleitet.