Kulturlandschaft Heide
Die Heide ist eine Kulturlandschaft, die sich erst
durch das Wirtschaften des Menschen gebildet
hat. Seit Jahrtausenden leben Menschen in der
Heide. Vor etwa 3000 Jahren wurden die ersten
Menschen sesshaft und gründeten Siedlungen.
Hierzu begann man, den dichten Wald zu
roden, besonders um Ackerbau zu betreiben.
Das Holz nutzten die Siedler gleichzeitig als
Baumaterial und Brennstoff.
Nachdem der Wald gerodet worden war, ist die
dünne Humusschicht, die den Sand bedeckte,
in den sandigen Boden eingearbeitet oder durch
Regen weggespült worden. Der Boden laugte
aus und war bereits nach wenigen Jahren für
den Ackerbau ungeeignet. Auf den gerodeten
Flächen dehnte sich jedoch kein neuer Wald
aus, sondern zunächst die Besenheide. Sie ist
eine Pionierpflanze, die rasch neue Flächen
besiedelt.
Um die geringen Ackererträge zu
kompensieren, begann man auf den mit der
Besenheide bewachsenen Flächen mit
Viehzucht. Dadurch wurden die Heidepflanzen
nicht vom Wald verdrängt, sondern blieben
erhalten. Es entwickelte sich über die
Jahrtausende eine wenig ertragreiche
Ackerwirtschaft und weite Bereiche der
heutigen Heideregion wurden gerodet. Um
1800 erreichte die Heidefläche ihre größte
Ausdehnung und weite Teile Norddeutschlands
glichen einer Steppenlandschaft.
In den letzten 200 Jahren veränderte sich die
Landnutzung komplett, die Heidewirtschaft
brach zusammen und weite Teile der
ehemaligen Heide wurden von Wald erneut
überwachsen oder durch
Aufforstungsprogramme wiederbewaldet.