lichter Kiefernwald
Nach dem Ende der letzten Eiszeit erwärmte
sich das Klima nur langsam und für viele
weitere tausend Jahre war die Heideregion eine
eiszeitliche Steppenlandschaft. Nur langsam
wuchsen erste Bäume und bildeten
geschlossene Wälder. Zu den ersten Bäumen,
die in diesen Wäldern wuchsen, zählte die
Kiefer, die auch heute noch weite Teile der
Heide bedeckt.
Bereits vor 8000 Jahren gab es hier erste
Kiefernwälder, die später von Laubbäumen
verdrängt wurden. Trotzdem haben manche
Kiefern-Ökosysteme aus dieser Zeit überlebt
und zählen heute mit zu den ältesten
Ökosystemen Europas. Viele der heutigen
Kiefernwaldbestände wurden erst in den
vergangenen 200 Jahren gepflanzt.
Im 19. Jahrhundert bedeckte die Heide deutlich
größere Bereiche als heute, es war ein riesiges
Ödland und glich einer Steppe. Heidepflanzen
bedeckten die ausgelaugten Sandböden.
Daraufhin kam es zu umfangreichen
Aufforstungsprogrammen, besonders weil Holz
zu dieser Zeit ein gefragter Rohstoff war: die
Häfen benötigten Holz für den Schiffsbau, im
Kohlebergbau wurden Hölzer für den Bau der
Stollen benötigt und der Bedarf an Bau- und
Feuerholz stieg rapide an. Da Kiefern schnell
und relativ gerade wachsen und gut mit den
sandigen Böden zurechtkommen, wurden große
Flächen mit Kiefern aufgeforstet.
Die Kiefer ist ein ganz besonderer Baum. Der
Baum kann nämlich je nach Standort einen
ganz unterschiedlichen Wurzelballen (Form der
Gesamtheit der Wurzeln) ausbilden.
Wenn der Boden sehr mächtig (tiefgründig) ist,
bildet die Kiefer eine Pfahlwurzel.
Auf einem nährstoffreichen Boden bildet die
Kiefer eine Herzwurzel aus.
Auf sandigen oder felsigen Untergründen, wie
hier in der Heide, wird eine flache Wurzel
gebildet.