Kiefernwälder
Brandenburg wird von lichten Kiefernwäldern
dominiert. Sie sind das Ergebnis mittelalter-
lichen Raubbaus an der Natur und stellen nicht
die natürliche Vegetation auf den sandigen
Ebenen Brandenburgs dar. Bis ins Mittelalter
waren die Wälder Brandenburgs durch Buchen
und Eichen gekennzeichnet, während die Kiefer
nur noch auf etwa 10% der Fläche an extremen
Standorten vorkam, wie beispielsweise auf
offenen Sandflächen.
Im Mittelalter begann man mit dem
systematischen Roden des Waldes für neue
Ackerflächen. Das Holz wurde zum Bauen und
Heizen benötigt, beispielsweise in der
wachsenden Metropole Berlin. Der wachsende
Bedarf an Weideflächen für das Vieh führte zur
Nutzung der Wälder als Weide (Waldweide).
Zudem stachen die Bauern im Wald
Bodensoden und nutzten diese in den
Viehställen als Einstreu. Durch dieses
Wirtschaften wurden praktisch alle Waldgebiete
Brandenburgs irgendwann gerodet und die
dünne Bodenkrume zerstört. Nach dem
Dreißigjährigen Krieg glich das heutige
Brandenburg einer steppenhaften Ödnis ohne
viel Bewuchs.
Auf den kargen, sandigen Böden wuchsen
kaum mehr Bäume. Für die vorher hier
vorkommenden Buchen und Eichen hatte der
Boden nicht mehr genug Nährstoffe, da der
einst vorhandene Humus verschwunden war.
Also nutzte man die anspruchslose Kiefer und
pflanzte neue Wälder an. Als sogenannter
Pionierbaum benötigt die Kiefer nur wenig
Humus und kann sogar in Sand wachsen. Noch
heute kann man das Ergebnis dieser
Pflanzungen des 19. und 20. Jahrhunderts
überall in Brandenburg entdecken – die
ausgedehnten Kiefernwälder.