Entstehung des Großen
Bullensees
Toteissee
Die Tiefe des Großen Bullensees könnte auf
einen sogenannten Toteissee hinweisen. Dieser
entsteht beim Schmelzen eines Gletschers
durch das Hinterlassen eines großen
Toteisblockes.
Allerdings hätte sich der See dann vor über
115.000 Jahren bilden müssen und wäre in der
Zwischenzeit durch Umweltprozesse (Material
lagert sich ab oder Moorbildung) verfüllt
worden. Dieses Entstehungsszenario kann also
weitestgehend ausgeschlossen werden.
Eine andere Theorie ist die Entstehung des
Sees durch das Auftauen des eiszeitlichen
Permafrosts. In der Weichselkaltzeit waren die
oberen Bodenschichten durch die Nähe des
Inlandeises mehrere Meter tief gefroren. Beim
Schmelzen des Permafrostbodens gibt es
verschiedene Prozesse, die zur Bildung großer
Löcher führen können:
Methan-Austritt
Thermokarst
Pingo-Ruine
Ein Pingo ist ein Berg, der im Inneren aus
einem großen Stück Eis besteht. Pingos haben
meist eine ovale bis runde Form. Wird es
wärmer, bricht so ein Pingo in sich zusammen.
Der so entstandene Krater wird Pingo-Narbe
oder Pingo-Ruine genannt.
Im Video zeigen wir, wie eine Pingo-Ruine
entsteht.
Weitere Untersuchungen am Bullensee werden
nötig sein, um abschließend dessen Entstehung
zu klären. Wahrscheinlich waren verschiedene
Prozesse zusammen daran beteiligt. Hinzu
kamen vermutlich starke Stürme, die
besonders in der Eiszeit große Senken
ausgeblasen haben.
Im Permafrost liegt die Temperatur unter dem
Gefrierpunkt.
Steigt nun die Temperatur stellenweise über den
Gefrierpunkt, taut der Boden auf und es bildet
sich Wasser. In diesem Wasser siedeln sich
Bakterien an. Sie zersetzen ohne das
Vorhandensein von Sauerstoff das organische
Material im Wasser.
Dadurch bildet sich Methan. Das Methan nicht
entweichen und sammelt sich im Boden.
Durch Druckaufbau oder Erwärmung kann es zu
einer gewaltigen Explosion kommen.
Es bildet sich ein riesiger Krater. Dieses
Phänomen wurde inzwischen mehrfach in Sibirien
beobachtet.
Im Permafrostboden kommen immer wieder
größere Eisblöcke vor.
Schmilzt das Eis, bilden sich Hohlräume im
Boden. Dieser Prozess wird als Thermokarst
bezeichnet. Je weniger Material im Eis
eingeschlossen wurde, desto größer ist der nach
dem Schmelzen entstandene Hohlraum.