DAStietz

DAStietz ist heute ein Kulturzentrum in Chemnitz. Die Ursprünge des Gebäudes liegen in einem Kaufhaus des frühen 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1913 eröffnete hier das Kaufhaus Tietz seine Tore. Es war eines der ersten Kaufhäuser der Stadt und Teil der H. & C. Tietz AG, aus dem später Hertie und dann Kaufhof wurde. Da die Eigentümer der H. & C. Tietz AG jüdisch waren, wurde das Kaufhaus im Zuge der Novemberpogrome im Jahr 1938 geschlossen. Der damalige Leiter Hermann Fürstenheim wurde vor seinem Haus von SA und SS Leuten erschossen. Anschließend wurde das Gebäude als Lagerhaus genutzt. Nachdem der Bau im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde, ließ ihn die DDR-Führung wiederaufbauen und richtete hier in den frühen 1960ern ein Warenhaus der staatlichen Handelsorganisation (HO) ein. Die HO- Kaufhallen waren die größten Geschäfte der DDR, hier konnte man alle Waren des täglichen Bedarfs kaufen. Die HO-Kaufhalle in Chemnitz zählte zu den größten und modernsten der DDR. Manche Bereiche der Kaufhalle waren jedoch nur einem „ausgewählten Besucherkreis“ zugänglich, denn hier konnte man „Westwaren aller Art“ kaufen. Mit der Wende wurde die HO-Kaufhalle zu einem Kaufhaus. Nachdem dieses im Jahr 2001 ausgezogen war, wurde das Gebäude umfassend saniert und durch einen Erweiterungsbau ergänzt. Heute ist es ein „Kulturkaufhaus“, hier findet man unter anderem mehrere Museen und die Stadtbibliothek. Besonders sehenswert ist das Naturkundemuseum im DAStietz. Vor dem Eingang, im Atrium des DAStietz, befindet sich der „Versteinerte Wald“, das größte Pflanzenfossil Europas.