Drehersturm
Die Stadtmauer von Dausenau hat aufgrund
der örtlichen Gegebenheiten eine sehr
langgezogene Form und reicht weit in das
Unterbachtal hinein. Seitlich des Ortes steigt
das Gelände steil an. Damit bestand immer die
Gefahr, dass Angreifer von der Seite kamen
und dort aufgrund des Geländes leichter die
Stadtmauer überwinden konnten. Daher gab es
vor allem entlang der langgezogenen Flanke
mehrere Türme, um die Stadt besser
verteidigen zu können.
In der Stadtmauer gab es größere Stadttore,
wie beispielsweise die Hümpelspforte (vgl.
Station 4). Zusätzlich gab es mehrere kleinere
Tore, die sogenannten Pförtchen. Eines dieser
Pförtchen lag direkt beim Drehersturm. Der
Name dieses Pförtchens ist unbekannt,
wahrscheinlich war es das Dreherspförtchen.
Unweit von hier begann ein Fußweg durch die
Weinberge nach Nassau: vielleicht diente das
Tor auch als „Geheimausgang“ zu Zeiten einer
Belagerung. Vor bzw. um 1688 wurde diese
Pforte aus bisher unbekannten Gründen
vermauert.
Direkt an der ehemaligen Pforte steht der
Drehersturm, der ursprünglich den Zugang zur
Pforte schützte und Teile der östlichen Flanke
des Ortes überwachte. Heute ist der Turm nur
noch als Ruine erhalten – ungefähr bis zum
Niveau des ehemaligen Wehrgangs. Wann der
Turm abgerissen wurde, ist unklar. Noch im 19.
Jahrhundert war er weitestgehend erhalten, wie
damalige Malereien bzw. Stiche zeigen.