Alte Eiche

In Dausenau sind bis heute zahlreiche alte Eichen erhalten, die hier stehende ist die älteste. Sie hat einen Stammumfang von mehr als 11 Metern und wird auf ein Alter zwischen 500 und 1000 Jahre geschätzt. Da der Stamm inzwischen hohl ist, kann man das genaue Alter nicht mehr feststellen. Diese Eiche hat viele Namen: Gerichtseiche, Femeeiche, Toreiche. Dabei ist es eher unwahrscheinlich, dass sie bereits zu germanischer Zeit als Gerichtseiche genutzt wurde – man kann es jedoch nicht ganz ausschließen. Mit dem Bau der Stadtmauer um 1324 lag die Eiche vor den Toren Dausenaus. Im Mittelalter wurde Recht im Rathaus gesprochen und nicht unter der Eiche – zu dieser Zeit war sie also keine Gerichtseiche. Vielleicht lag im Mittelalter um die alte Eiche ein Handelsplatz oder ein anderer wichtiger Versammlungsplatz. Eichen hatten in der Geschichte immer eine wichtige Bedeutung, allerdings ist über dieses Exemplar nur wenig bekannt. Seit 1987 ist die Eiche als Naturdenkmal in Rheinland-Pfalz eingetragen. Diese alte Eiche ist ein bedeutendes Mikrobiotop und einmaliges Habitat für eine Vielzahl an Organismen. Viele Insekten haben sich auf Eichen spezialisiert und führen daher den Baumnamen in ihrem Namen: Eichenprozessionsspinner, Eichenprachtkäfer, Eichenwickler, Großer Eichenbock und viele mehr. Je nach Baum finden 300-500 verschiedene Tierarten einen Lebensraum auf der Eiche. Sie profitieren von der langen Lebensdauer und einer entsprechend langen Altersphase dieser Baumart, die über Tier-Generationen hinweg als Mikrobiotop zur Verfügung steht.