Hümpelspforte
Der westliche Torturm von Dausenau hat
zahlreiche Namen: Himmelspfort, Himmelstor,
Zollturm, Embser Thor oder auch einfach
westlicher Torturm. Ursprünglich war es
wahrscheinlich die „Hümpelspforte“. Das Tor
zählt zu den ältesten Türmen der
Stadtbefestigung und wird um 1490 erstmals
erwähnt.
Nur wenig ist über die Anfänge der Dausenauer
Stadtbefestigung bekannt. Manche Autoren
vermuten, dass Dausenau bereits um 1324
eine Stadtmauer hatte. Zu dieser Zeit sollen die
Dausenauer dem damaligen Grafen „die Tore
geöffnet haben“. Es ist jedoch unklar, ob damit
Stadttore oder Haustüren gemeint waren. Um
1350 wird ein Graben rund um Dausenau
erwähnt. Laut Überlieferung soll Graf Johann
von Nassau-Merenberg (*1309, †1371) den Ort
um 1359 befestigt haben. Seit 1373 ist
jedenfalls eine Stadtmauer aus Steinen belegt.
Zuvor war Dausenau wahrscheinlich durch
Palisaden und Erdwälle geschützt.
Im Mittelalter und der Neuzeit war die
Stadtmauer von großer Bedeutung, sodass die
Bürger die Mauer unter großen Mühen
errichteten und nach Zerstörung durch Kriege
immer wieder ausbesserten, auch wenn dies
viel Arbeit und große Mengen an Geld
verschlang.
Gerade kleinere Städte waren oft das Ziel
räuberischer Banden, die damals durch das
Land zogen und nach leichten Zielen für
Überfälle suchten. Die Mauer diente aber nicht
nur zum Schutz vor Feinden. Die Tore
ermöglichten dem Stadtrat, den Zugang zu
kontrollieren. Sie wollten immer genau wissen
wer sich in der Stadt befand und natürlich den
Stadtzoll kassieren. Dies war eine Steuer, die
auswärtige Händler bzw. Besucher leisten
mussten, um Zugang zu erhalten.