Mühlen
Das kleine Fachwerkhaus steht direkt am
Unterbach und wurde um 1730 errichtet. Bis
1995 war das Gebäude verputzt und die
Fachwerkarchitektur von außen nicht sichtbar.
Inzwischen sind die Balken freigelegt und
umfassend saniert. Wer das Gebäude errichtet
hat, ist unbekannt. Im Jahr 1776 gehörte es
einem Müller, der am Unterbach in Bereich der
heutigen Waldmühle eine Wassermühle betrieb.
Es ist unklar, ob es auch an dem hier stehenden
Fachwerkhaus eine Mühle bzw. ein Mühlrad
gab.
Im Mittelalter und bis in die Neuzeit standen
entlang des Unterbachs zahlreiche Mühlen, die
mit der Wasserkraft nicht nur Getreide
mahlten, sondern auch Öl pressten. Viele der
Mühlen lagen jedoch nicht innerhalb der
Stadtmauer, sondern oberhalb von Dausenau
entlang des Unterbachs, wo das Gefälle des
Baches höher war. Dort konnte die Wasserkraft
noch viel besser genutzt werden.
Im Jahr 1416 wird erstmals eine Mühle in bzw.
bei Dausenau erwähnt. Über die frühen Mühlen
Dausenaus ist nur wenig bekannt. Es bleibt
unklar, ob sich die ersten Mühlen im Besitz des
Landesherrn befanden, oder ob die Dausenauer
Mühlen immer von Privatleuten betrieben
wurden. Eine der Mühlen gehörte jedenfalls der
Kirchengemeinde St. Kastor, die sogenannte
„geistliche Mühl“. „Herrschaftliche Mühlen“ im
Besitz des Landesherrn wurden bisher nicht
beschrieben. Die Mühlenbetreiber mussten teils
hohe Steuern und Abgaben leisten. Um die
Wasserkraft des Baches nutzen zu dürfen,
musste der sogenannte Wasserzins gezahlt
werden.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten,
wie ein Wasserrad einer Wassermühle
angeströmt werden kann. Beim
oberschlächtigen Wasserrad läuft das Wasser
oberhalb zunächst über eine Rinne zum
Wasserrad, fällt dann von oben auf das Rad und
treibt es auf diese Weise an. Bei einem
mittelschlächtigen Wasserrad fällt das Wasser
etwa auf halber Höhe auf das Rad. Ein
unterschlächtiges Wasserrad wird von unten
angeströmt. Welche Aufhängung man bei einer
Mühle nutzt, ist von den örtlichen
Gegebenheiten abhängig.