Langgasse

Entlang der Langgasse sind einige sehr schöne Fachwerkhäuser erhalten, bei denen (inzwischen) das Fachwerk wieder freigelegt wurde. Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit war das Errichten von Fachwerkhäusern erschwinglich und vergleichsweise günstig. Die wichtigsten Baumaterialien für die Errichtung waren Holz, Stroh und Lehm. Sie waren im Gegensatz zu Steinen, die erst im Steinbruch gebrochen und aufwendig transportiert werden mussten, vergleichsweise günstig. Die Materialien kamen aus der unmittelbaren Umgebung und konnten auch von Laien verarbeitet werden. Bautrupps (wie Dombauhütten) kamen meist nur bei größeren und komplexeren Bauvorhaben zum Einsatz. Einfache Wohnhäuser wurden nach Genehmigung in kurzer Zeit und ohne weitere Planung gemeinsam mit der Familie und Freunden errichtet. Nimm dir einen Moment Zeit und erkunde die Architektur einiger Fachwerkbauten entlang der Langgasse.
Langgasse 16: Fachwerkhaus mit charakteristischem Brüstungsdekor [1] und dezenten floralen Schnitzereien [2]
Langgasse 12: Fachwerkhaus mit Mannfiguren. Die Kombination aus kurzen Kopfbändern und langen Streben sind recht typisch für den Raum Hessen (daher spricht man auch vom Hessischen Mann) und das Rheinland. Natürlich gab es keine klaren regionalen Grenzen, sondern die Bauherren schauten voneinander ab.
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