Deutsches Haus

Das „Drechsel Haus“ wurde ursprünglich als Patrizierhaus von der Familie Drechsel um 1440 errichtet. Die Familie war eine bekannte Rats- und Handelsfamilie, die mehrfach den Bürgermeister stellte. Das heutige Aussehen erhielt das Haus um 1593/94. Seinen heutigen Namen erhielt das „Deutsche Haus“ im späten 19. Jahrhundert. Heute zählt das Deutsche Haus zu den schönsten Fachwerkbauten der deutschen Spätrenaissance. Im Video erfährst du mehr über Fachwerkbauten. Nimm dir einen Moment Zeit und entdecke das Gebäude etwas genauer. Besonders das Brüstungsdekor (der Bereich unter den Fenstern) ist sehr reich verziert. Diese Verzierungen basieren auf wenigen Grundformen. Hier ein paar Beispiele:
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Deutsches Haus
Andreaskreuz Andreaskreuz, geschweift Andreaskreuz, geschweift, mit Nasen Rauten durchkreuzte Rauten durchkreuzte Rauten, teils geschwungen, mit Nasen 1 2 3 4 5 6 1
Zahlreiche Figuren schmücken die Fassade: An den Hausecken sieht man Christus und die weibliche Allegorie des Glaubens [1]. In den Knaggen des Giebels befinden sich Maskengesicher [2]. Die sieben „Planetengötter“ [3] zeugen von einem gebildeten Bauherren. Früher glaubte man, dass die Planeten Götter seien und versuchte diese durch Figuren am Haus gütig zu stimmen. Im 15./16. Jahrhundert waren die Planeten Uranus, Neptun noch unbekannt, man zählte Sonne und Mond zu den Planeten und man ging davon aus, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums war. Mittig in einer Konche steht eine Muttergottes- Statue mit Jesuskind (um 1700) [4]. Neben den Speichertüren sieht man geschnitzte Atlas- und Karyatiden-Figuren [5]. In der griechischen Mythologie trägt der Riese „Atlas“ das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt (der in der Antike bekannten Welt). Die Karyatide ist die weibliche Verkörperung der Säule. Ganz oben im Giebel befindet sich der Weingott Bacchus auf einem Weinfass [6]. Aus dem Spundloch des Weinfasses kam einst das Seil für den Aufzug.