Münster St. Georg

Rund um den Standort des heutigen Münsters St. Georg liegen die Ursprünge des heutigen Dinkelbühls. Schon vor der Stadterhebung um 1188 wurde an dieser Stelle 1142/1146 eine erste Kirche errichtet. In den kommenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgebaut, zudem änderte sich das Patrozinium mehrfach. Die heutige Kirche ist dem hl. Georg geweiht, dem sagenumwobenen Drachentöter. Er ist Schutzheiliger zahlreicher mittelalterlicher Berufsgruppen und wurde daher gerne als Patron von Kirchen genutzt. Um das Jahr 1448 begann man mit dem Bau der heutigen Kirche. Diesen Kirchenneubau errichtete man um den Vorgängerbau herum, der während der Bauarbeiten weiterhin genutzt werden konnte. So hatten die Bürger auch während der Bauzeit von etwa 50 Jahren immer eine Kirche. Damals spielte die Kirche nämlich eine noch viel größere Bedeutung in der Gesellschaft. Die Menschen gingen mehrfach die Woche in die Kirche und nutzten den Raum nicht nur zum Gottesdienst. Es war auch ein bedeutender Treffpunkt im mittelalterlichen Dinkelsbühl. Hier kam man ins Gespräch, wickelte Geschäfte ab und verbrachte Zeit. Zudem nutzte sogar der Stadtrat die Kirche, um beispielsweise mehr Platz für große Besprechungen zu haben, jedoch auch um gemeinsam zu beten. Seit der Vollendung des Baus hat sich das Aussehen der Kirche kaum mehr verändert. Umbauten des 19. Jahrhunderts konnten bei umfassenden Sanierungsarbeiten von 1971- 1999 zum Teil wieder beseitigt werden. Seitdem erstrahlt diese wunderschöne gotische Hallenkirche wieder in alter Pracht. Für manchen Kunsthistoriker zählt das Münster zu den schönsten Hallenkirchen Süddeutschlands.
Kirchturm St. Georg mit Reichsadler [1] und Sonnenuhr [2]
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Die heutigen Uhren wurden erst in der Neuzeit (ab etwa 1600) entwickelt. Zuvor nutzen Menschen gerne Sonnenuhren, um die Uhrzeit anzuzeigen. Da man nachts ohnehin schlief, benötigte da kaum jemand die genaue Uhrzeit. Daher war es auch nicht schlimm, dass Sonnenuhren nur am Tag funktionierten.