Stadtmauer

Die äußere Stadtmauer von Dinkelsbühl wurde um/nach 1400 fertiggestellt. Danach wurde sie immer wieder verstärkt und ausgebessert. Auch die Stadtmauertürme veränderten immer wieder ihr Aussehen und passten sich dem Fortschritt an. An dieser Stelle siehst du einen längeren Abschnitt der Mauer, die von mehreren Türmen geschützt wurde. Errichtet wurde die Stadtmauer aus Blasensandstein. Dieser Sandstein wurde vor etwa 200 Millionen Jahren zu Zeiten der oberen Trias abgelagert. Damals herrschte in der Region noch ein völlig anderes Klima vor: in Mitteleuropa war es warm und wüstenartig. Es entstanden riesige Sandablagerungen, die im Laufe der Jahrmillionen zu Stein wurden. In manchen Bereichen war der Sandstein stark tonig oder kalkhaltig. Diese Schichten sind deutlich „weicher“ und verwitterten deutlich schneller als der umliegende Sandstein. Auf diese Weise entstanden im Sandstein größere und kleinere Hohlräume und gaben dem Sandstein seinen heutigen Namen. Der Sandstein ist durch die Löcher einerseits leicht zu bearbeiten, andererseits verwittert der Stein bis heute relativ schnell. Insbesondere durch sauren Regen wird der Stein angegriffen. Dadurch muss bis heute die Mauer immer wieder ausgebessert und saniert werden. Dies war auch in der Geschichte immer wieder der Fall. Daher gab es entlang der Mauer immer etwas zu tun. Wenn man also offenen Auges durch die Stadt streift, kann man entlang der Mauer Abschnitte ganz unterschiedlichen Alters finden. Es gibt jedoch kaum mehr einen Mauerabschnitt, der noch nie ausgebessert wurde und sich im Originalzustand befindet.