Osterburg / Beningaburg

Die Osterburg wurde um 1375/1380 errichtet und ist die dritte Häuptlingsburg (vgl. Stationen 1 und 4), welche Hero Attena (*um 1330, †um 1410/1411) in Dornum errichten ließ. Als Wasserburg gegründet, sind Teile des alten Grabens bis heute erhalten. Enno Attena, der jüngste Sohn von Hero, erbte die Burg um 1410. Durch Heirat und kriegerische Auseinandersetzungen wechselten die Besitzer der Osterburg mehrfach: mal war sie in der Hand der Cirksena oder der Kankena, bis die Anlage nach dem Tod von Remmer Kankena (†1545 1 ) an seinen Neffen Garrelt Beninga fiel und somit bis 1717 im Besitz der Häuptlingsfamilie der Beninga war. Der um 1547 zerstörte Ostflügel der Burganlage wurde 1567 wiederaufgebaut. Im Jahr 1971 befand sich die Burg in einem ruinösen Zustand. Der Dornumer Kaufmann Erich Appelkamp erwarb die Anlage und sanierte sie über 8 Jahre umfassend. Dadurch wurde dieses bedeutende Bauwerk vor dem Verfall bewahrt und der Nachwelt erhalten. Es zeigt, dass es sich lohnt, sich für Denkmalschutz einzusetzen und unser gemeinsames kulturelles und bauliches Erbe zu bewahren, auch wenn es viel Zeit, Arbeit und Geld benötigt. Ist solch ein Bauwerk nämlich erst einmal abgerissen, wird es nie wiederaufgebaut. Damit geht nicht nur das Bauwerk selbst verloren, sondern auch ein Stück Heimatgeschichte.
1 Otten (1989), S. 63
Tor mit Kielbogenportal (vereinfachte Konstruktionszeichnung): Besonders in der Spätgotik errichtete man gerne sogenannte Kielbogenportale. Der Kielbogen ist eine besondere Form des Spitz-bogens. Statt einer gleichmäßigen Spitze endet der Bogen in einer nach außen geschwungenen Kurve. Diese Form erinnert an einen umgedrehten Schiffsbug bzw. Schiffskiel und erhielt so seinen Namen.