Oma-Freese-Huus
Das Gebäude wurde um 1819 errichtet:
wahrscheinlich als ein kleines
Landarbeiterhaus. Ein typisches
Landarbeiterhaus hatte oftmals nur zwei
Räume, wo gelebt, gekocht und geschlafen
wurde. Die Landarbeiterfamilien hatten meist
zahlreiche Kinder, entsprechend eng werden die
Wohnverhältnisse gewesen sein.
Um 1903 kauften Adolf und Foline Freese das
Haus. Auch diese Familie hatte später sechs
Kinder, was damals nichts Außergewöhnliches
war. Um das Jahr 1900 starben im deutschen
Kaiserreich jährlich noch etwa
vierhunderttausend Kinder im Säuglingsalter.
Damit überlebte jeder fünfte Säugling das erste
Lebensjahr nicht. Kinderreichtum wurde als
eine „Investition“ in die Zukunft betrachtet,
denn die Kinder halfen nicht nur im Haushalt,
sondern auch auf dem Feld oder in der
Werkstatt. Außerdem sicherten die Kinder die
Versorgung und Pflege im Alter.
Foline Freese wurde mit nur 38 Jahren Witwe
und zog ihre sechs Kinder alleine groß. Mit ihrer
liebenswerten Lebensart ging Foline Freese als
„Oma Freese“ in die Geschichte ein. Nach ihrem
Tod im Jahr 1962 verfiel das Haus und wäre
fast abgerissen worden. In den 1980er Jahren
kaufte die Gemeinde das Gebäude und sanierte
es. Seit 1988 befindet sich hier ein kleines
Museum (Heimatstube), das vom Heimatverein
betrieben wird.