Westerburg

Mit der Entstehung Dornums als Herrlichkeit gründete Hero Attena (*um 1330, †um 1410/1411) drei Häuptlingsburgen (vgl. Station 1). Die Westerburg stand in diesem Bereich von Dornum und war ein Festes Haus mit kleiner Vorburg und Burggraben. Da die Burg bereits während der sächsischen Fehde um 1514 zerstört wurde, ist kaum etwas über das Aussehen bekannt. Um 1719 wurde im Bereich der ehemaligen Burg eine Windmühle errichtet. Sie brannte 1794 nieder. Die Mühle war eine Peldemühle: eine Schälmühle. In solch einer Mühle wird das Getreide nicht gemahlen, sondern geschält, also das Korn von den Spelzen befreit, was man mit dem Dreschen nicht erreichen kann. Anschließend wurde das Getreide weiterverarbeitet, gewalzt (Getreideflocken), geschnitten (Grütze) oder poliert (z.B. Rollgerste). Die Mühle wurde um 1938 stillgelegt und zurückgebaut. Um 1947/1948 wurde aus der alten Mühle Wohnraum. Heute ist nur noch der Unterbau der Mühle erhalten.
Vom jüdischen Friedhof aus (Station 5) hat man ebenfalls einen Blick auf das Gebäude.
Feuer waren in Mühlen durchaus häufig, denn durch sogenannte Mehlstaubexplosionen gerieten Mühlen vergleichsweise schnell in Brand. Generell sind Staub und Luft explosionsfähig. Zwar ist Mehl in kompakter Form schlecht brennbar, wenn es aber zu Staub aufgewirbelt wird, ist es leicht entzündlich. Durch den Staub vergrößert sich die Oberfläche enorm und das Mehl wird brennbar. Es reicht ein elektrisch oder mechanisch verursachter Funke und es kommt zu einer Explosion.