Entstehung der

Heidelandschaft

Während der letzten Eiszeit war die Region eine baumlose Kältesteppe mit nur spärlichem Bewuchs (vgl. Station 1). Mit dem Ende der Eiszeit erwärmte sich das Klima langsam, sodass kleine Bäumen und Büschen ansiedelten. Vor allem Birken, Sanddorn und Wachholder kamen vor. Vor etwa 8.000 bis 7.000 Jahren hat sich ein dichter Mischwald gebildet, erste Kiefern wuchsen. Das Klima erwärmte sich weiter und schon bald war die Region von einem dichten, fast undurchdringlichen Wald bedeckt. Am Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit wurden die Menschen schließlich sesshaft und begannen, den Wald zu roden und auf der Geest Ackerbau zu betreiben. Es entstanden erste kleine, offene Landstriche, auf denen sich das Heidekraut ausbreitete, die zaghaften Anfänge der heutigen Heidelandschaft. Bis ins Mittelalter gab es in der Region nur wenige feste Siedlungen. Die Siedlungen wurden nach einiger Zeit verlagert, um neue Flächen zu roden, wenn die zuvor genutzten Ackerflächen ausgelaugt waren. Durch diese Wirtschaftsweise wurden bereits damals große Teile des einst dichten Waldes auf der Hohen Lieth zerstört. Damals konnte sich der Wald größtenteils wieder erholen. Erst im Laufe des Mittelalters, als die Bevölkerung in der Region deutlich zunahm und sich damit der Flächenverbrauch stieg, veränderte sich das Landschaftsbild dramatisch. Immer größere Flächen wurden gerodet und als Ackerland genutzt, sodass der Wald aus der Landschaft verschwand. Zusätzlich zum Ackerbau, der oft nur geringe Erträge erwirtschaftete, betrieb man Viehzucht. Die sich immer schneller ausdehnenden Heideflächen wurden zu Weideflächen. Es entwickelte sich die Heidelandwirtschaft. Mit der Zeit bildeten sich riesige Heideflächen auf dem Geestrücken der Hohen Lieth. Im 18. Jahrhundert erreichte die Heidefläche ihre größte Ausdehnung. Inzwischen wurden große Teile der Region wiederaufgeforstet oder zu landwirtschaftlichen Flächen umgewandelt. Heute sind auf der Hohen Lieth nur noch kleine Bereiche der einstigen Heidelandschaft erhalten.
Heute nennen wir eine Heide eine Landschaft, in der verschiedene Zwergsträucher wie beispielsweise die Besenheide, Glockenheide oder Krähenbeere vorkommen. Dies war jedoch nicht immer so. Ursprünglich bezeichnete man als Heide alle Flächen, die außerhalb der Orte lagen und der Gemeinschaft gehörten – auch Allmenden genannt. Später wurde als Heide das unkultivierte Land bezeichnet. Mit der zunehmenden Ausbreitung der Heideflächen wurde die Heide auch mit Einöde gleichgesetzt.