Der etwa 22 Meter hohe Storchenturm ist der am besten erhaltene Stadtmauerturm Einbecks. Er wurde um 1300 hauptsächlich aus Kalkbruchsteinen errichtet. Der Kalkstein stammt aus Steinbrüchen im nahen Weserbergland. Dieser Kalkstein wurde vor etwas mehr als 235 Millionen Jahren (in der geologischen Formation des Oberen Muschelkalks) abgelagert. Die wüstenartige Landschaft der Buntsandsteinzeit (vgl. Station 14) wurde von einem flachen, tropischen Meer abgelöst. Damals lag die Region auf etwa 40° nördlicher Breite. In dem tropischen Meer lebten zahlreiche wärmeliebende Tiere wie Muscheln, Seelilien und viele weitere Tiere und Pflanzen. Manche der damaligen Lebewesen versteinerten im Laufe der Zeit und können heute als Fossilien in den Gesteinsschichten entdeckt werden. Vor allem versteinerte Muscheln, Brachiopoden und die Stielglieder versteinerter Seelilien treten häufig auf.Ursprünglich wurde der Turm als Krähenturm bezeichnet – weil er Nistplatz vieler Krähen war. Seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts nisteten hin und wieder Störche auf dem Turm, sodass sich der Name Storchenturm einbürgerte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Turm mit Kanonen beschossen. Vom Stadtgraben aus sind die Einschlaglöcher der Kanonen bis heute zu erkennen.