Neustädter Kirchplatz
Der Neustädter Kirchplatz befindet sich an der
höchsten Stelle und im Zentrum der ab
1230/1240 angelegten Neustadt. Wie der Name
schon verrät, stand hier einst die Neustädter
Kirche.
Über die Anfänge und die Baugeschichte der
Neustädter Kirche ist nur wenig bekannt. Sie
wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt, doch
schon um 1264 wird von einem Pfarrer der
Kirche berichtet. Im Spätmittelalter entstand
ein deutlich größerer Neubau (oder Umbau) der
Kirche aus rotem Buntsandstein. Um 1444
wurde der Turm fertiggestellt, damit bleibt die
Baugeschichte eher vage.
Immer wieder kam es zur Zerstörung der
Kirche durch Stadtbrände. Beim Brand von
1540 wurde der Kirchturm schwer beschädigt
und daraufhin nicht wiedererrichtet. Die
Schäden durch einen Brand im Jahre 1840
waren so schwerwiegend, dass man über einen
Abriss der Neustädter Kirche nachdachte. Dies
wurde durch den Protest der Gemeinde
verhindert, stattdessen wurde die Kirche
wiederaufgebaut.
Ab etwa 1860 kam es immer wieder zu
Bauschäden an der Kirche aufgrund
ungünstiger Bodenverhältnisse. Eingeleitete
Sanierungsversuche erzielten keinen
langfristigen Erfolg. Die Bauschäden nahmen
zu, sodass man sich schlussendlich 1963 dazu
entschied, die Kirche abzureißen. Damit verlor
Einbeck eines seiner bedeutendsten Bauwerke,
bis heute ist dieser Abriss umstritten.
Zwischenzeitlich errichtete man auf dem Platz
ein Gebäude. Aktuell befindet sich hier eine
Freifläche - stadtgeschichtlich betrachtet
hinterlässt die Kirche eine Lücke.
Rund um den Neustädter Kirchplatz standen
einst weitere stadtgeschichtlich bedeutende
Bauten, wie zum Beispiel das Maria-
Magdalenen-Kloster auf der Westseite des
Platzes. Die Lage des Klosters in unmittelbarer
Nähe zur Neustädter Kirche war bewusst
gewählt worden, denn die Neustädter Kirche
diente bis zur Reformation und der Auflösung
des Klosters sowohl als Pfarr- als auch als
Klosterkirche. An der Stelle der alten
Klosteranlage befindet sich heute unter
anderem das 1846 fertiggestellte Amtsgericht.