Martinstor und Eltzer Hof
Das Martinstor ist das letzte von ehemals vier
Stadttoren der mittelalterlichen Stadtmauer. Es
wurde nach 1332 errichtet und ermöglichte den
Zugang zum Rhein. Hier wurde der Wein des
Rheingaus mithilfe von Kränen auf Schiffe
verladen und verschifft.
Bereits zu römischer Zeit wurde im Rheingau
Wein angebaut, wobei der genaue Beginn des
Weinbaus bisher nicht geklärt ist. Zu Zeiten
Karl des Großen wurde der Weinbau deutlich
ausgeweitet – damals wurden weite Teile des
Rheingaus zum Weinbaugebiet. Unter der
Herrschaft des Mainzer Bistum wurde der
Weinbau zu einem wichtigen Wirtschftszweig.
Die vielen damals gegründeten Klöster
produzierten große Mengen Wein, der dann
über die Häfen verschifft wurde, wie
beispielsweise hier im Hafen von Eltville.
Direkt an das Martinstor grenzt der Eltzer Hof –
bis heute ist die Anlage im Besitz der Grafen zu
Eltz, denen auch die weltberühmte Burg Eltz an
der Mosel gehört. Heute ist auch das Martinstor
in deren Besitz und Teil der Hofanlage. Dabei ist
die große Hofanlage nicht als einheitliche
Gesamtplanung entstanden, sondern bildete
sich im Laufe der Jahrhunderte durch den Bau
immer neuer Gebäude. Die ältesten Teile des
größten Adelshofes von Eltville stammen aus
dem 16. Jahrhundert.
Hast du schon das Rad am Gebäude entdeckt?
Das Mainzer Rad ist das Symbol des Mainzer
Bistums. Schon bei der Gründung nutze der
Bischof dieses Symbol. Warum genau der
Bischof dieses Symbol gewählt hat, ist unklar.
Lange Zeit gehörte Eltville zum Mainzer Bistum.
Daher findet man bis heute das Mainzer Rad an
vielen Stellen in der Stadt.
Und wer besonders gut aufgepasst hat, wird
feststellen, dass das Mainzer Rad
normalerweise 6 Speichen hat. Das Rad am
Gebäude hat 8 Speichen. Auch früher gab es ab
und zu Wappen des Mainzer Bistums mit 8
Speichen.