Martin Luther Kirche

Mit der Reformation um 1520 kämpften vor allem die lutherischen und reformierten (calvinistischen) Kräfte um Einfluss und um die Vorherrschaft in Emden und der Region. Durch den Zuzug der niederländischen Glaubensflüchtlinge durch die Wirren in ihrer Heimat wurden vor allem die reformierten (calvinistischen) Strömungen deutlich gestärkt und gewannen ab dem späten 16. Jahrhundert die Oberhand. Mit der Emder Revolution wurde den Lutheranern jeglicher Gottesdienst in Emden untersagt. Es zeigt, dass die Reformation keinesfalls nur eine Befreiung von der katholischen Kirche darstellte, sondern dass es auch innerhalb des Protestantismus teils zu großen Verwerfungen führte, vor allem zwischen reformierten und lutherischen Protestanten. Bis ins späte 18. Jahrhundert gab es in Emden nur reformierte Gottesdienste. Erst als Emden Teil von Preußen geworden war, kam es ab 1748 zur freien Religionsausübung in Emden. Zunächst wurden nur wenige lutherische Gottesdienste im Jahr gestattet. Sie mussten in Wohnhäusern in Vororten Emdens stattfinden. Erst 1774 wurde den Lutheranern erlaubt, hier eine Kirche zu errichten. Auch diese Kirche hatte keinen Kirchturm und war von außen nicht sofort als Kirche zu erkennen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Martin-Luther-Kirche völlig zerstört. Nach dem Krieg nutzte man daher zunächst ein Bürgerhaus als Kirche. Bis dahin gab es keinerlei Zusammenarbeit der protestantischen Kirchen in Emden, erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Versöhnung der Gemeinden. Zwischen 1956 und 1958 wurde der heutige, moderne Kirchenbau errichtet.
lutherische Kirche (nach Martin Luther)
reformierte Kirche (nach Johannes Calvin)
Man wird durch den Glauben an Jesus gerettet, nicht durch gute Taten.
Man glaubt, dass Gott schon vor der Welt entschieden hat, wer gerettet wird.
Lutheraner glauben, dass Jesus im Brot und Wein präsent ist.
Sie sehen das Abendmahl eher als Symbol, nicht als wirkliche Gegenwart von Jesus.
oft ist die bischöfliche Struktur erhalten
Gemeinde hat größeres Mitspracherecht, keine Bischöfe
feierlich, mit Musik & Gesang
schlicht, weniger formell und variabel
Glaube
Abendmahl
Kirche
Gottesdienst