Kesselschleuse

Mit dem Ende der hannoverschen Zeit (1815–1866) gehörte Ostfriesland (und damit Emden) wieder zu Preußen, wodurch sich die wirtschaftliche Lage deutlich besserte. Die „Rückkehr“ nach Preußen löste Euphorie aus. Schon bald wurde der Hafen umfassend saniert, ausgebaggert und erweitert. Unter dem damaligen Bürgermeister Leo Fürbringer (*1843, †1923, 1875 wurde er zum Bürgermeister, ab 1877 Oberbürgermeister) entwickelte sich Emden zu einer modernen Hafen- und Industriestadt – noch heute spricht man von der „Ära Fürbringer“. Er hatte damals auch gute Verbindungen in die Preußische Regierung, wodurch Emden zum Marinehafen wurde. Mit diesem Bau des Emder Marinehafens legte man zwischen 1880 und 1888 den Ems-Jade-Kanal an, um die Häfen in Emden und Wilhelmshaven zu verbinden. Im Zuge dessen entstand 1885/1886 auch die Kesselschleuse. Die Kesselschleuse ist ein einzigartiges Bauwerk. Es ist eine Rundkammerschleuse, die gleich vier unterschiedliche Kanäle miteinander verbindet: Ems-Jade-Kanal, Emder Stadtgraben, Fehntjer Tief und das Rote Siel (die Verbindung in den Emder Hafen). Ursprünglich wurde die Schleuse mit der Hand bedient, bis heute sind die Häuser des Schleusenwärters und der Schleusenknechte erhalten. Um 1911 bis 1913 wurde die Schleuse komplett umgebaut und elektrifiziert, sodass der aufwändige und schwere Handbetrieb der Anlage entfiel. Im Jahr 1982 kam es zur Generalsanierung der Anlage, was einem Neubau gleichkam.
Karte der Kesselschleuse
Ems-Jade-Kanal
Fehntjer Tief
Rotes Siel
Emder Stadtgraben
Haus des Schleusenwärters
Blick in den Emder Stadtgraben
Ansicht der Kesselscheuse
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