Sparkassengebäude

Sparkasse Aurich-Norden

Errichtet wurde der Bau von dem Architekten Walter Heim (*1888, †1947). In den 1920er und 1930er Jahren war er einer der wichtigsten Architekten Emdens, der Privathäuser plante. Zunächst baute er diese im Stil der Reformarchitektur, wandte sich jedoch immer stärker dem Backsteinexpressionismus zu. In Emden errichtete er nicht nur das hier stehende Gebäude, sondern auch das Verwaltungsgebäude der Ortskrankenkasse (vgl. Station 2). Der größte Schatz des Gebäudes ist das Innere - dessen Gestaltung kann man vom frei zugänglichen Eingangsbereich aus erahnen. Hier hat sich die ursprüngliche und inzwischen vorbildlich sanierte Innenbemalung und Innenausstattung erhalten. Wenn man in das Gebäude hineinkommt, ist man sofort von der Farbigkeit und den vielfältigen Formen des Backsteinexpressionismus begeistert. Überall im Gebäude begegnet einem eine große Formenvielfalt dieser Architekturperiode. Es ist beeindruckend, dass trotz der schweren Zerstörung Emdens, sehr viele Bauten der 1920er Jahre in der Stadt erhalten sind. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 hatten es die Architekten der 1920er Jahre schwer, viele erhielten ein Berufsverbot und wurden aus ihren Positionen entlassen (vgl. Station 12). Kunst und Architektur dieser Zeit wurden nicht nur geächtet, sondern oft als entartet gebrandmarkt, vor allem die Bauten des Backsteinexpressionismus.
Der Treppengiebel des Gebäudes wird von eckigen Elementen geziert - ganz typisch für den Backsteinexpressionismus.
Verzierungen über den Fenstern
Ansicht der Wasserspender im Treppenhaus. Die typische zackenförmige Ausführung ist einmalig.
Treppengeländer in Formen des Backsteinexpressionismus
Blick in das Treppenhaus
Das Treppenhaus bietet außergewöhnliche Perspektiven