Siedlung Emden-Barenburg
Mit dem Aufschwung des Hafens wuchs die
Bevölkerung in den frühen 1920er Jahren rasch
an (vgl. Station 1), sodass damals große
Wohnungsnot herrschte. Folglich entstanden
rund um Emden mehrere neue, große
Wohnsiedlungen für Hafenarbeiter. Es war Teil
des sozialen Wohnungsbaus, vorangetrieben
von der damaligen Stadtverwaltung.
Eine dieser neuen Wohnsiedlungen war die
Siedlung Emden-Barenburg, die zwischen 1926
und 1935 errichtet wurde. Es entstand ein
einheitliches, expressionistisches Bauensemble,
welches bis heute zu großen Teilen in seiner
ursprünglichen Form erhalten ist. An manchen
Häusern wurden die feingliedrigen Sprossen-
fenster durch großflächige Einheitsfenster
ausgetauscht.
Da die Siedlung in den 1920er Jahren auf
unbebauter Fläche entstanden ist, plante man
die Straßenzüge von vornherein mit einer
leichten Biegung, um Blickperspektiven zu
erhalten. Es sollte eine ansprechende Siedlung
werden, wo sich die neuen Bewohner frei
entfalten konnten und sich nicht mehr
eingeengt fühlten, wie in den großen
Wohnblocks der Gründerzeit des 19.
Jahrhunderts.