Waidspeicher

Hier steht einer der größten noch erhaltenen Waidspeicher, der zwischen 1540 und 1560 errichtet wurde. Das hohe, spitze Dach war ideal, um die Waidpflanze zu trocknen. Danach wurden die Waidballen gemahlen und weiterverarbeitet. Das getrocknete Pflanzenmaterial musste zunächst mehrere Monate getränkt werden, um den Farbstoff zu gewinnen. Hierzu wurde dem Wasser oftmals auch Urin zugesetzt. Dadurch stank es häufig in dem Waidviertel. Das Sprichwort „Es stinkt bis zum Himmel“ ist laut Überlieferung hier entstanden. Danach musste das Material an der Luft trocknen, was manchmal mehrere Wochen dauerte. Damit war oftmals warten angesagt. Das Sprichwort „Ich mache blau“ lässt sich wohl auch auf dieses Warten des Trocknens zurückführen.