Krämerbrücke
Die Krämerbrücke steht direkt auf der
mittelalterlichen Furt durch den Fluss Gera. Im
Jahr 1156 erstmals urkundliche erwähnt ist es
eines der Wahrzeichen der Stadt und die letzte
erhaltene bebaute Brücke nördlich der Alpen.
Sie ist 120 m lang und überspannt in sechs
Bögen den Fluss.
Im Lauf der Geschichte brannte die
Krämerbrücke immer wieder ab, denn die aus
Holz errichteten Gebäude wurden rasch ein
Opfer der Flammen. Allerdings war Holz zu der
damaligen Zeit der günstigste Baustoff, daher
waren solche verheerenden Stadtbrände im
Mittelalter keine Seltenheit. Im Winter heizte
man die Gebäude mit einem Ofen, der
entweder mit Kohle oder Holz brannte. Da
brauchte es nur eine kurze Unachtsamkeit und
es kam zu einem unbeabsichtigten Brand. Die
eng aneinander stehenden Häuser waren
schwer zu löschen, besonders da es noch keine
Feuerwehr gab, sondern die Brände mit Eimern
und Menschenkette gelöscht wurden.
Im Jahr 1325 wurde die erste Brücke aus Stein
vollendet. Dies schützte die Brücke jedoch nicht
vor einer weiteren Brandkatastrophe: im Jahr
1472 kam es zu einem verheerenden
Stadtbrand, wodurch auch die Brücke stark
beschädigt wurde. Damals wurden weite Teile
der Stadt zerstört. Anschließend wurde die
Brücke in ihrer heutigen Breite von 26 m
errichtet. Zunächst befanden sich auf der
Brücke 62 kleine Fachwerkhäuser, die im Laufe
der Zeit immer wieder umgebaut und
zusammengelegt wurden. Heute stehen noch
32 Wohnhäuser auf der Brücke.
Auf beiden Seiten der Brücke standen
ursprünglich Brückenkirchen. Nur die
Ägidenkirche ist noch erhalten geblieben. Die
zum Benediktsplatz stehende Kirche wurde
1810 abgerissen. Diese Brückenkirchen wurden
nicht nur aus religiösen Gründen errichtet
(Segnung der Querenden), sondern hier wurde
Brückenzoll erhoben, der von allen entrichtet
werden musste, die den Fluss überqueren
wollten.