Zum Güldenen Krönbacken
Das Haus zum Güldenen Krönbacken ist ein
mittelalterlicher Handelshof, der im Kern aus
dem 12. Jahrhundert stammt. Durch Umbauten
und Erweiterungen in den Jahren 1326 sowie
1433 bekam der Hof sein heutiges Aussehen.
Der Hof liegt nahe der Alten Synagoge, sodass
davon auszugehen ist, dass er durch einen
reichen jüdischen Händler errichtet wurde.
Nachdem die Juden während des Pogroms 1349
vertrieben wurden, nutze die bekannte Erfurter
Patrizierfamilie „von der Sachsen“ das Gebäude
und errichtete hier ein Zentrum des
Waidhandels.
Der Färberwaid ist eine Pflanze, die zu der
damaligen Zeit zum Blaufärben von Tuch
genutzt wurde. Der Waidhandel führte zu
großem Wohlstand in Erfurt und damit zur
Errichtung vieler prächtiger Handelshäuser. Bis
etwa 1600 florierte der Handel mit Waid in
Erfurt, da die Pflanze in der Region sehr gut
gedieh. Danach wurde importierter Indigo aus
Übersee zunehmend günstiger und der
Waidhandel brach bis um 1800 fast komplett
zusammen.