Haus Dacheröden
Das Haus Dacheröden (Anger 37/38) ist das
älteste Gebäude am Anger und wurde um 1300
errichtet. Im Jahr 1557 bekam es sein heutiges
Aussehen. Besonders sehenswert ist der über 3
Etagen reichende Erker. Dieser Erker teilt das
Haus in zwei Hausteile: links "Zum Schiffchen"
und rechts "Zum güldenen Hecht". Diese sind
nicht miteinander verbunden. Der linke Hausteil
wird durch ein prächtiges renaissancezeitliche
Eingangsportal geschmückt, während der
rechte Hausteil einen schlichten Zugang hat.
Beide Hausteile wurden von bedeutenden,
Erfurter Adelsfamilien bewohnt.
Der spitze Dachgiebel wird durch mehrere
Gaubenfenster geschmückt. Hier wurde der
Färberwaid getrocknet, denn wie die meisten
adeligen Familien lebten hier auch Waidhändler,
die dadurch zu großem Reichtum kamen.
Ab dem 17. Jahrhundert lebten hier
Verwaltungsbeamte der Kurmainzer
Stadtherren. Im 18. Jahrhundert bewohnte der
Freiherr von Dacheröden das Haus und gab ihm
so seinen Namen. Er war ein Gelehrter und
gründete einen Intellektuellenkreis, dem einige
bekannte Persönlichkeiten beitraten,
beispielsweise Schiller oder auch Humboldt.