Petersberg

Der Petersberg ist ein 231 m hoher Berg direkt neben dem Dombezirk. Hier lassen sich Siedlungsspuren bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Zu Zeiten der Germanen und Kelten lag hier eine Fliehburg sowie eine heidnische Kultstätte. Im Jahr 706 wird auf dem Petersberg ein Kloster gegründet, die der Anhöhe über dem Fluss Gera ihren Namen gab. Nachdem das Erfurter Bistum an Mainz fiel, geriet der Mainzer Bischof in Streit mit dem damaligen König des Heiligen Römischen Reiches. Daraufhin wurden das Kloster und die umgebende Siedlung um 1080 durch den König vollständig zerstört. Nach der Zerstörung dieser ersten Klosteranlage wurde um 1100 durch den katholischen Orden der Benediktiner ein neues Kloster auf dem Petersberg errichtet. Aus dieser Zeit stammt die heute noch erhaltene Peterskirche (1143 gegründet), die aufgrund ihres romanischen Stils sehr ursprünglich erscheint. Nur 100 Jahre später war das Kloster eine mächtige Institution geworden, hier fanden Reichstage und Synoden statt. Diese Ereignisse auszutragen war in der damaligen Zeit eine große Ehre. Bis zum Dreißigjährigen Krieg bestand das Kloster, dann besetzten schwedische Truppen den Petersberg. Das Benediktinerkloster wurde aufgelöst und zwischenzeitlich als evangelisches Kloster genutzt. Anschließend wurde von 1665-1702 die Zitadelle um das Kloster herum errichtet. Dabei wurden die Klostergebäude vollständig umgebaut und der Weingarten zerstört. Nur die Klosterkirche blieb erhalten. In den folgenden 100 Jahren wurde die Zitadelle immer wieder erweitert und umgebaut. Es entstand eine der größten Festungsanlagen Europas. Nachdem die Zitadelle aufgelöst wurde, nutzte man die Gebäude vielfältig, auch die Kirche wurde zu Lagerfläche umgestaltet. Vom 23. April bis zum 10. Oktober 2021 fand auf dem Petersberg die Bundesgartenschau statt. Im Zuge dessen wurde die Peterskirche und die Zitadelle komplett saniert und touristisch aufgewertet.