Erfurts „Venedig“
Die zahlreichen kleinen Inseln und der
verhältnismäßig wilde Lauf der Gera gaben
diesem Bereich seinen Namen: Venedig. An
dieser Stelle stand eines der Färberhäuser der
Stadt, 1666 urkundlich erwähnt. Hier wurden
Stoffe mit der Pflanze Färberwaid blau gefärbt.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert bescherte der
Handel mit dem blau-färbenden Waid der Stadt
großen Reichtum und ermöglichte Erfurt zu
einer der bedeutendsten Handelsstädte des
Mittelalters zu werden. Besonders mit Venedig
wurden viel gehandelt. Dadurch bekam dieser
Standort mit dem Färberhaus auch den Namen
Venedig. Mehrere Wassermühlen ergänzten das
damalige industrielle Zentrum am Fluss Gera.
Färberwaid wird inzwischen rund um Erfurt hier
und da wieder angebaut, um dieses alte
Handwerk zu erhalten.