Marktkirche

Die Marktkirche St. Dionys ist die älteste Kirche der Stadt und wurde bereits im Frühmittelalter gegründet. Bei archäologischen Ausgrabungen in den Jahren 1991/1992 wurden mindestens drei Vorgängerbauten entdeckt. Nur wenig ist über die früheren Kirchenbauten bekannt. Der Kirchturm stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist der älteste Teil der Kirche. Seine Haube erhielt der Kirchturm Mitte des 17. Jahrhunderts. Der heutige Kirchenbau entstand im 15. Jahrhundert. Angefangen wurde mit der Errichtung des Chores, später folgte das Langhaus. Die Bauzeit der Kirche betrug rund 80 Jahre. Diese Bauzeit erscheint uns aus heutiger Sicht enorm lang. Bedenkt man jedoch, welche Hilfsmittel den Erbauern zur Verfügung standen, wird deutlich, was für eine Leistung der Bau einer Kirche damals war. Zu dieser Zeit gab es weder Baukräne noch Baugerüste aus Metall. Nicht einmal Baupläne waren vorhanden – und wenn nur rudimentär skizziert. Trotzdem wurde die Kirche damals errichtet und sie steht bis heute. Zum Bau nutzte man Sandsteinquader. Heute würde man diese maschinell in einem Stein- bruch brechen und dann mit einem Laster zur Baustelle transportieren. Im 15. Jahrhundert gab es diese technischen Errungenschaften noch nicht. Es war damals viel beschwerlicher, ein Gebäude zu errichten. Die Steine für den Bau der Kirche kamen beispielsweise auf von Tieren gezogenen Fuhrwerken zur Baustelle. Daher war es wichtig, dass der Steinbruch nicht zu weit entfernt war, denn es wurden zahlreiche Steine für den Bau benötigt. Sie mussten alle per Hand im Steinbruch gebrochen und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Dort angekommen, wurden sie über Leitern und hölzerne Gerüste an ihren Platz im Bauwerk gehoben. Vereinzelt gab es auch sogenannte Laufkräne, wo ein Arbeiter in einem Laufrad lief, um den Stein in die Höhe zu heben. Kleinere Dreibockkräne legten die Steine dann in Position.