Marktstraße
Die Marktstraße war ursprünglich eine wichtige
Handelsstraße. Sie beginnt auf dem Marktplatz
(vgl. Station 1). Im Mittelalter war auf einem
Teil des Marktplatzes der für Eschwege
bedeutende Schuhmarkt. Die Zunft der
Schuster und Schuhmacher zählte zu den
größten und wohlhabendsten der Stadt. Die
Schuhe aus Eschwege waren weit über die
Grenzen der Stadt bekannt und geschätzt. Im
hinteren Bereich der Marktstraße wurde
Viehmarkt abgehalten.
Sicherlich sah es damals hier noch ganz anders
aus. Heute erscheinen uns geteerte oder
gepflasterte Straßen völlig selbstverständlich.
Im Mittelalter hingegen waren nur wenige,
wichtige Straßen gepflastert. Die meisten
Straßen und Gassen der mittelalterlichen Stadt
waren unbefestigte, staubige Wege. Besonders
nach Regengüssen und im Winter waren die
Straßen oftmals schlammig und mit Pfützen
übersät. sodass man aufpassen musste, nicht
in eine Pfütze zu treten. Dann war gutes
Schuhwerk wichtig.
Mittelalterliche Schuhe sind nicht mit unseren
Modellen vergleichbar. Es handelte sich um
sogenannte Wendeschuhe, bei denen Schaft
und Sohle auf links zusammengenäht werden.
Nach dem Wenden liegt die Sohlennaht innen.
Im Laufe der Zeit veränderte sich die
Schuhmode immer wieder. Die meisten Schuhe
im Mittelalter hatten eine vergleichsweise
dünne Sohle. Daher nutze man zusätzlich zum
Schuh sogenannte Trippen. Dies waren
hölzerne Unterschuhe, die unter die normalen
Schuhe geschnallt wurden.