Margarethenhof
Das genaue Alter des Margarethenhofes ist
unklar. Auf der Stadtansicht von Braun und
Hogenberg, die ungefähr zwischen 1572 und
1618 entstand, ist der Hof eingezeichnet: er
wird 1609 erstmals urkundlich erwähnt. Der
Hof hat eine wechselvolle Geschichte und
wurde mehrfach umgebaut, um den neuen
Nutzungen zu entsprechen.
Zunächst war es ein Adelshof eines Kaufmanns.
Damals reichte die Flensburger Förde noch
weiter nach Süden, sodass sich der Hof in der
Nähe des Hafenbereichs befand. Erst mit der
langsamen Verlandung der Förde (vgl. Station
14) geriet der Hof in eine etwas abseits
liegende Position zum Hafen.
Ab dem 17. Jahrhundert wandelte sich der
Adelshof in einen Unternehmensstandort. Ab
1762 befand sich hier eine Zuckersiederei, in
der der aus Übersee importierte Rohrzucker
verarbeitet wurde. Der Hof erhielt den Namen
„Zuckerhof“.
Im Jahr 1844 kaufte ein Kaufmann namens
Nikolaus Jepsen den Hof und benannte ihn nach
seiner Schwiegermutter „Margarethenhof“. Mit
dem Kauf wurde aus dem der Zuckersiederei
eine Eisengießerei. In dieser Eisengießerei
entstanden die Bauteile für mehrere
Leuchttürme an der Flensburger Förde,
beispielsweise die Leuchttürme Rinkenis,
Laagmai und Schottsbüll.
Inzwischen wurde der Hof umfassend saniert
und zu Wohnraum umgebaut. Zwischen 1995
und 2003 entstand zudem der damals völlig
neugestaltete Vorplatz vor dem Margarethenhof
mit seiner Bebauung.
Das Eingangsportal des Margarethenhofes ist
überaus prächtig. Der untere Teil wird durch
Rundbogenfenster [1] geprägt. Die Fassade in
diesem Bereich wird durch extrabreite Fugen
gebildet, hier spricht man von Bandrustika [2].
Neben dem Schriftzug befinden sich kleine
halbrunde Fächerrosetten [3]. Die Übergänge
werden durch Voluten [4] mit Abschlusskugeln
[5] geschmückt. Sie geben dem Eingangsbereich
etwas prunkvolles. Oben auf den seitlichen
Giebel findet man sogenannte Giebelblumen [6].