ehemaliges

Franziskanerkloster

Das Franziskanerkloster St. Katharinen (auch St. Katharinenkloster genannt) wurde um 1263 gegründet. Die damaligen Franziskanermönche kamen entweder aus dem Kloster in Schleswig oder aus dem Kloster Ripen. Mit der Gründung entwickelte sich in Flensburg ein reges geistliches Leben, denn mit dem Kloster kamen neue Ideen in die Stadt. Das Kloster wurde zu einem wichtigen Anlaufpunkt für die damalige Flensburger Bevölkerung. Im Spätmittelalter kam es zu großen Veränderungen in der damaligen Gesellschaft, viele Bewohner flüchteten aus der Landknechtschaft in die Städte, um hier ein freies Leben zu führen. Dabei stießen sie natürlich immer wieder auf neue Herausforderungen. Die Mönche waren wichtige Vertrauenspersonen und hatten ein offenes Ohr für die Sorgen der Bevölkerung. Die Mönche gründeten kurz nach ihrer Ankunft in Flensburg das Hospital zum Heiligen Geist (vgl. Station 5) und außerhalb der Stadt das Leprosenhospital St. Jürgen – es ist heute nicht mehr erhalten. Mit der Reformation kam es auch in Flensburg zu großen Veränderungen. Damals fand im Kloster die sogenannte Flensburger Disputation statt. Nach der Reformation wurde das Kloster geschlossen und die Mönche aus der Stadt vertrieben. Im Jahr 1530 schenkte Friedrich I., Herzog von Schleswig und Holstein (*1471, †1533) der Stadt die Klostergebäude. Anschließend machte die Stadt aus den Gebäuden ein Armenhaus und verlegte das damals geschlossene Hospital zum Heiligen Geist in die alten Klostergebäude. Heute sind nur noch kleine Teile der alten Klosteranlage erhalten. Im Jahr 1579 stürzte die Klosterkirche ein und wurde nicht wiederaufgebaut. In den Klostergebäuden ist beispielsweise ein Kirchensaal aus der Zeit um 1585 erhalten. Bis heute wird das Kloster als Altenheim genutzt, sodass in den alten Mauern bis heute die caritative Idee des Mittelalters fortbesteht.

Flensburger Disputation

Die Flensburger Disputation war ein

Streitgespräch am 8. April 1529 im Flensburger

St. Katharinenkloster. Hier diskutierten der

Reformator Melchior Hofmann mit einigen

Vertretern der lutherischen Geistlichkeit. Dieses

Streitgespräch gilt heute als bedeutende

Wegmarke in der reformatorischen Entwicklung

in ganz Nordeuropa. Ihr folgte die konsequente

Durchführung der lutherischen Reformation in

Dänemark und den mit Dänemark verbundenen

Herzogtümern Schleswig und Holstein.

ungefähre Lage und Größe der Klosterkirche mit Kreuzgang auf heutiger Karte Abbildung in Anlehnung an Auge und Hillebrand (2019)
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