Platz der Alten Synagoge

Die Stadt Freiburg blickt auf eine lange und sehr wechselvolle jüdische Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1310 gab es in der Stadt eine kleine jüdische Gemeinde, die damals unter dem Schutz der Grafen von Freiburg stand. Dafür zahlten die jüdischen Bürger auch entsprechend hohe Steuern, den sogenannten „Judenzins“. Als es dann jedoch 1349 zum Pestpogrom kam, wollten die Grafen von dem Schutz der jüdischen Bevölkerung nichts mehr wissen. Große Teile der jüdischen Bevölkerung wurden ermordet, Kinder wurden teils zwangsgetauft und die jüdische Gemeinde auf diese Weise fast völlig zerstört. Schon wenige Jahre später, ab 1360, kehrten dennoch jüdische Bürger zurück und ließen sich in Freiburg nieder. Lange ging dies jedoch nicht gut. Sie mussten sich jeder Menge Auflagen unterwerfen. Ihnen wurden Häuser zugewiesen und hatten beispielsweise in der Karwoche Hausarrest. Schon damals hatten die Juden es definitiv nicht leicht und haben es dennoch ertragen, sie hatten ja auch keine andere Wahl… Ab 1401 wendete sich schon wieder das Blatt für die jüdische Bevölkerung, sie wurde zunehmend vertrieben. Ab 1424 wurden sie dann komplett aus der Stadt verbannt und durften Freiburg nicht mehr betreten. Bis ins Jahr 1782 hielt die Situation an. Auch danach gab es jedoch noch weiter große Ressentiments gegenüber den jüdischen Mitbürgern, die zunächst nur in der Stadt arbeiten aber nicht leben durften. Erst ab 1811 durften jüdische Bürger sich wieder in Freiburg niederlassen. Allerdings wurden die Wohnungen erneut zugeteilt und sie mussten sich an viele „Regeln“ halten. Beispielsweise gab es zunächst nur ein Gasthaus, welches sie besuchen durften. Es zeigt ansatzweise, wie die jüdische Bevölkerung jahrhundertelang im eigenen Land diskriminiert und als Menschen zweiter Klasse behandelt wurden. Ein trauriges Maximum an Unterdrückung und Verachtung erlebte die jüdische Gemeinde ab 1933, als die Nationalsozialisten die Macht an sich rissen und ihr menschenverachtendes Terrorregime errichteten. Dadurch wurde die ohnehin kleine jüdische Gemeinde in Freiburg ausgelöscht. An dieser Stelle stand die im Jahr 1870 errichtete Synagoge. Sie wurde während des Novemberpogroms von 1938 zerstört. Heute erinnert nur noch das Wasserspiel an dieses einst so wichtige Gebäude in Freiburg. Dieses zeigt den Grundriss der Synagoge.
historische Ansicht der alten Synagoge