Münsterplatz
Heute findet auf dem großen Münsterplatz fast
täglich Markt statt. Schon im Mittelalter war der
Bereich rund um das Münster ein wichtiger
Handelsplatz, auch wenn es hier damals noch
völlig anders aussah.
Bis ins Jahr 1514 lag rund um das Münster der
städtische Friedhof. Besonders zu Zeiten von
Epidemien verstarben viele Menschen
gleichzeitig. Nicht selten waren die kleinen,
innerstädtischen Friedhöfe mit solch einer
Situation überlastet. Zudem waren die Toten
oftmals weiterhin ansteckend und stellten so
eine Gefahr für die noch lebenden Besucher des
Friedhofs dar. Deshalb ließ Kaiser Maximilian I.
(*1459, †1519) den Friedhof damals vor die
Tore Freiburgs verlegen.
Auf dem Friedhof befand sich früher auch noch
eine Kapelle, diese wurde erst 1752 abgerissen
– heute ist ihr ehemaliger Standort im
nördlichen Bereich des Platzes durch
andersfarbige Steine nachgezeichnet. Bis ins
Jahr 1781 stand auf dem Platz zudem noch die
1,60 Meter hohe Friedhofsmauer.
Rund um die Friedhofsmauer befanden sich
kleine Verkaufsstände für Brot und andere
Waren. Im Mittelalter gab es auf vielen Plätzen
und entlang breiterer Straßen in der Stadt
einen Markt. Damals kauften die Bürger
Freiburgs die Waren des täglichen Bedarfs
unter freiem Himmel. Der größte Stadtmarkt im
mittelalterlichen Freiburg lag als langgezogener
Straßenmarkt in der „Großen Gass“, der
heutigen Kaiser-Joseph-Straße.