Münster Unserer Lieben
Frau
Archäologische Grabungen unter dem Münster
haben gezeigt, dass hier schon um 1120/1140
eine erste Kirche stand. Um 1200 wurde mit
dem Bau des heutigen Münsters begonnen.
Zunächst wurde im Stil der Romanik gebaut –
aus dieser Zeit stammen noch der Turmstumpf
und das Querhaus mit der Vierungskuppel. Im
Jahr 1218 stirbt mit Herzog Berthold V. das
Geschlecht der Zähringer aus, und Freiburg fällt
an die Grafen von Urach (vgl. Station 1).
Herzog Berthold wurde in der unfertigen
Vierung bestattet. Heute ist sein Grab nicht
mehr erhalten, denn es wurde 1513 bei der
Tieferlegung des Bodens leider zerstört.
Unter den Grafen von Freiburg kam es um
1240 zu einer kompletten Umplanung des
Bauvorhabens. Damals kam der Stil der Gotik
langsam auf, sodass die Grafen diesen „neuen“
Baustil verwenden wollten. Teile des
Langhauses wurden sogar wieder abgerissen,
das neue Langhaus wurde breiter und höher
geplant. Um das Jahr 1340 wurde das Münster
weitestgehend fertiggestellt.
Eine große Besonderheit ist der Turm des
Münsters. Der untere Teil zählt zu den ältesten
Teilen und stammt aus der Zeit um 1270/1290.
Unter den Grafen von Freiburg entstand ab
1291 der obere achteckige Turmaufsatz, der bis
heute als eines der beeindruckendsten Werke
der Gotik zählt. Das Achteck besteht aus acht
freistehenden Pfeilern, die sich in Fialen
auflösen. Der Turmabschluss wird durch einen
vollständig durchbrochenen Steinaufsatz
gebildet. Damit wurde der Turm zum Vorbild
vieler gotischer Kirchen im süddeutschen
Raum.
Wenige Jahre nach der Fertigstellung des
Münsters entschied sich der Stadtrat den Chor
zu erweitern, zu verschönern und ihn zusätzlich
mit Grabkapellen zu schmücken. Ab 1354 war
das Münster also wieder eine Baustelle. Im Jahr
1368 wurden die Grafen von Freiburg aus der
Stadt gejagt (vgl. Station 1), sodass nun der
Stadtrat den Weiterbau selbst in der Hand
hatte. Da die Kassen damals leer waren, kam
es um 1370/1380 zu einem fast 100 Jahre
dauernden Baustopp. Erst 1471 wurde der Bau
fortgesetzt. Im Jahr 1513 konnte der neue Chor
endlich geweiht werden, auch wenn finale
Arbeiten sich noch länger hinzogen.