Schneckenvorstadt
Die Schneckenvorstadt entstand bereits im 13.
Jahrhundert. Hier lebten damals hauptsächlich
Handwerker und Bergleute. Um 1300 wurde um
diese Vorstadt eine Stadtmauer errichtet, damit
die hier lebenden Handwerker vor Feinden
geschützt waren. Es entstand ein großes
Handwerkerviertel.
Hier lebten viele Müller, Gerber und Fischer, die
alle das Wasser der Dreisam benötigten.
Daraufhin wurde der Gewerbekanal angelegt,
der zwar auch Teil des Bächle-Systems ist,
jedoch deutlich breiter und tiefer ausgebaut
wurde. Dadurch konnten die Handwerker im
Schutz der Stadtmauer ihrer Arbeit nachgehen.
Von diesem Kanal zweigten weitere Kanäle ab,
die durch die ganze Schneckenvorstadt führen.
Im Mittelalter wird es hier laut und dreckig
gewesen sein, Handwerkerlärm und Gestank
der Gerbereien wird durch die Gassen gewabert
sein. Heute sind die Kanäle begrünt. Der kleine
Platz ist zu einer lauschigen Oase der Ruhe und
Erholung geworden.
Die Herkunft des Namens „Schneckenvorstadt“
ist bis heute nicht ganz geklärt. Es gibt
mehrerer Möglichkeiten. Angeblich stammt sie
von den schneckenförmigen Wendeltreppen, die
früher an einigen Häusern angebracht waren.
Eine andere Erklärung bezieht sich auf das
ehemaliges Gasthaus „Zum Schnecken“ in dem
Viertel. Es soll sich neben dem ehemaligen
Schneckentor (Stadttor) befunden haben.