Bonifatiusplatz

Der Bonifatiusplatz wird durch eine fast vier Meter hohe Statue von Bonifatius dominiert. Der wohl bedeutendste Missionar des westlichen Abendlandes gründete das Kloster Fulda und legte damit den Grundstein für die Stadt. Das Denkmal wurde 1842 aus Bronze gegossen. Normalerweise errichtete der Fürstabt die Statuen in Fulda. Das Besondere des Denkmals ist, dass es von den Bürgern der Stadt finanziert wurde. Da die Bürger der Stadt jedoch weitestgehend arm waren, konnten sie lediglich 500 Gulden aufbringen. Daher waren sie auf großzügige Spenden wohlwollender Fürstenhäuser angewiesen, unter anderem spendete auch der Bayrische König Geld für die Errichtung. Zwar war Mitte des 19. Jahrhunderts das Bistum von Fulda bereits Geschichte, dennoch symbolisiert die Statue, wie sehr die Bürger unter dem absolutistischen Regime des Fürstabts jahrhundertelang gelitten hatten. Noch weiterhin in der Ehrfurcht des Glaubens erzogen, errichteten sie eine Statue von Bonifatius, statt sich von der Kirche freizuschwimmen und selbstbewusst ein neues Kapitel aufzuschlagen. Daran sieht man, wie bedeutend und nachhaltig der Einfluss der mittelalterlichen Kirche auf die Bürger der Stadt war.
Bonifatius-Denkmal
frühere Ansicht vom Bonifatiusplatz