Kloster St. Maria

Ab dem Jahr 1517 breitete sich die Reformation in Deutschland aus und erfasste auch das Stift Fulda. Zu dieser Zeit kam es zusätzlich zum Bauernkrieg, der auch vor Fulda keinen Halt machte. Es kam zur Plünderung des Klosters Fulda, besonders nachdem die Bürger sich den Aufständischen angeschlossen hatten. Daraufhin wurde der Aufstand 1525 vom Landgrafen Philipp I. von Hessen (*1504, †1567) niedergeschlagen und die Stadt musste die Kosten für die Wiederherstellung des Klosters tragen. Interessanterweise war Landgraf Philipp von Hessen zwar ein großer Befürworter der Reformation und sah auch die Argumente der Bauern während des Bauernkrieges ein, konnte jedoch nichts mit der Art des Aufstandes anfangen. Nach dem Bauernkrieg ließ er die angeprangerten Missstände in seinem Machtbereich untersuchen. Es folgte der Dreißigjährige Krieg, der erneut in Fulda großes Unheil anrichtete. Zudem kam es zu Plünderungen des Klosters. Zu dieser Zeit (1626) wurde die heute noch bestehende Benediktinerinnenabtei zur Heiligen Maria gegründet. Dadurch stärkte der damalige Fürstabt Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (*1584, †1632) die katholische Gegenreformation. Er fühlte sich durch die angrenzenden Fürstentümer, die damals mehrheitlich den evangelischen Glauben angenommen hatten, massiv unter Druck gesetzt und musste handeln. Schlussendlich ging es ja auch um seine Macht und Einfluss im klösterlichen Reichsstift von Fulda. Das Kloster St. Maria wäre beinahe während der Säkularisation aufgelöst worden. Eine rasch übernommene Mädchenschule konnte dies noch gerade verhindern. Heute zählt das Kloster zu einem der letzten erhaltenen mittelalterlichen Klöstern Fuldas, welches noch immer aktiv als solches genutzt wird. Besonders sehenswert ist der etwa 2000 qm große Klostergarten, der weiterhin gehegt und gepflegt wird. Heute ist der Klostergarten ein Beispiel für nachhaltigen biologischen Anbau von Obst und Gemüse.