Rathaus

Die Region rund um Görlitz wurde erst relativ spät besiedelt. Westlich von hier, im Raum Bautzen, wurden slawische Stämme bereits im 6. Jahrhundert sesshaft. Der Bereich rund um das heutige Görlitz ist erst im 10. oder 11. Jahrhundert besiedelt worden. Im Jahr 1071 trug eine hier liegende Siedlung den Namen „Gorelic“. Im Zuge der Hochmittelalterlichen Ostsiedlung kamen um 1220 erste deutsche Siedler in die Region und gründeten südlich der Via Regia eine Siedlung. Die Via Regia, auch Hohe Straße genannt, war im Mittelalter die wichtigste Fernstraße in Europa. Sie verlief zwischen dem heutigen Russland und Nordspanien. Bald schon florierte der Handel in der Siedlung und sie wuchs an. Um 1250 war der heutige Altstadtbereich besiedelt und Görlitz zu einem bedeutenden Handelszentrum im westlichen Schlesien geworden. Jahrhundertelang war es das Tor zu Schlesien und die wichtigste Handelsstadt der Region. Besonders im 14. und 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blüte und entwickelte sich zu einer der schönsten Städte Deutschlands. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist das prächtige Rathaus. Im Jahr 1303 wurde Görlitz das Stadtrecht verliehen. Daraufhin wurde mit den Planungen des Rathauses begonnen. Zunächst tagte der Rat noch in einem Bürgerhaus, unweit des heutigen Rathauses. 1350 erwarb die Stadt den Baugrund und errichtete die hier stehenden Bauten. Es folgten diverse Erweiterungen und Umbauten. Die ältesten Bauteile des Rathauses stammen aus dem späten 14. Jahrhundert.
 OpenStreetMap contributors  Via Regia 12. Jh. mit Furt Siedlung Gorelic 1071 Stadt um 1200
ungefähre Lage der Siedlung und Via Regia