Finstertor & Fachwerkhaus
Die Nikolaivorstadt lag nie innerhalb des
schützenden Stadtmauerrings. Stattdessen
wurde dieser Bereich durch einen Erdwall mit
einer Lehmmauer und Zäunen geschützt. Die
Wege in die Vorstadt führten durch einfache
Toranlagen, wie beispielsweise das Finstertor
aus dem Jahre 1455. Nachts wurde die
Torzufahrt durch ein Fallgitter verschlossen.
Direkt hinter dem Finstertor steht eines der
letzten erhaltenen Fachwerkhäuser in Görlitz.
Es war das Haus des Scharfrichters. Der Beruf
des Scharfrichters wurde im Mittelalter nur
wenig geschätzt. Seine Aufgabe bestand darin,
die vom Stadtrat gesprochenen Urteile zu
vollstrecken. Dabei wurde den Scharfrichtern
oftmals Skrupellosigkeit nachgesagt. Daher
mied die Bevölkerung den Scharfrichter meist.